In hohem Tempo treibt die NZZ-Mediengruppe die Transformation voran und wandelt sich vom klassischen Zeitungsverlag zum Medienunternehmen, das Inhalte zu verschiedenen Produkten gebündelt auf allen nachgefragten Kanälen anbietet. Um neue Lesergruppen zu erschliessen, hat sie seit Jahresbeginn bereits vier neue Produkte lanciert. Das Halbjahresergebnis prägte neben den Investitionen in Publizistik und neue Produkte vor allem der rückläufige Print-Werbemarkt. Der betriebliche Gesamtertrag liegt im ersten Halbjahr 2015 leicht unter Vorjahresniveau.

Der betriebliche Gesamtertrag der NZZ-Mediengruppe reduzierte sich im ersten Halbjahr 2015 vor allem infolge von tieferen Druckerträgen um 2,7% auf 227,5 Mio. CHF. Die tieferen Druckerträge sind auf den Verkauf der Appenzeller Druckerei, das anhaltend schwierige Umfeld im Akzidenzdruck und die Auswirkungen auf Drittaufträge durch die Schliessung des Druckzentrums Schlieren zurückzuführen.

Insgesamt stabiler, zunehmend digitaler Lesermarkt

Im Lesermarkt erzielte die NZZ-Mediengruppe entgegen den Markttrends mit 77,5 Mio. CHF stabile Umsätze, wobei sich die Digitalabonnemente besonders erfreulich entwickelten und die rückläufigen Printabonnemente nahezu kompensierten. Der Ertrag aus dem Werbemarkt liegt mit 97,8 Mio. CHF um 1% tiefer als der Vorjahreswert. Weil die NZZ-Mediengruppe die Werbevermarktung zu Jahresbeginn von der Publicitas in die Eigenregie zurückgeführt hat, ist der Vorjahresvergleich hier allerdings beeinträchtigt. Im Print-Werbemarkt hat insbesondere die Aufhebung des Euro-Mindestkurses zu einem Auftragsrückgang geführt, wobei die NZZ-Mediengruppe besser abschliesst als der Schweizer Zeitungsmarkt. Die übrigen Erträge stiegen um 2% auf 27,6 Mio. CHF. Hauptverantwortlich für diese Ertragssteigerung ist das Wachstum im Konferenzgeschäft.

Der betriebliche Gesamtaufwand reduzierte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 1% auf 219,0 Mio. CHF. Zur Abnahme trugen insbesondere die tieferen Druckkosten, die hier positiven Auswirkungen des Euro-Kurses sowie geringerer Abschreibungsbedarf infolge der Schliessung des Druckzentrums Schlieren bei. Höhere Aufwendungen resultierten dagegen aus der Integration der Werbevermarktung sowie aus gezielten Investitionen in Publizistik und neue Produkte. Das operative Ergebnis (EBIT) ging gegenüber der Vorjahresperiode um 5,0 Mio. CHF auf 8,5 Mio. CHF zurück.

Im ersten Halbjahr 2015 resultiert ein Gruppengewinn von 4,3 Mio. CHF. Gegenüber Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 4,9 Mio. CHF. Das Eigenkapital inkl. Minderheiten ging um 5,7 Mio. CHF auf 296,0 Mio. CHF zurück. Dies ist im Wesentlichen auf Dividendenausschüttungen und Goodwill-Verrechnungen aus Akquisitionen zurückzuführen. Dadurch verringerte sich die Eigenkapitalquote gegenüber Jahresbeginn um knapp 2 Prozentpunkte auf 65%.

Effekte aus Investitionen und Kosteninitiativen erfolgen zeitverzögert

Es ist zu erwarten, dass der Print-Werbemarkt strukturbedingt weiterhin rückläufig sein wird. Um neue Ertragsquellen zu generieren, verfolgt die NZZ-Mediengruppe daher ein ambitioniertes Transformationsprogramm. Dabei konzentriert sie sich auf ihre publizistischen Stärken. So hat sie allein im Bereich Medien NZZ im ersten Halbjahr mit dem Magazin «NZZ Geschichte», der App NZZ Selekt, der Jugendzeitung «NZZ Toolbox» und dem digitalen Bezahlprodukt NZZ.at vier neue Produkte lanciert. Mit dem Relaunch von NZZ.ch hat die NZZ-Mediengruppe zudem ihr digitales Flaggschiff entscheidend weiterentwickelt. Die positiven Auswirkungen dieser Investitionen werden sich erst mit Zeitverzögerung manifestieren. Dasselbe gilt für die per Ende Juni erfolgte Schliessung des Druckzentrums Schlieren, die es der NZZ-Mediengruppe in Zukunft ermöglichen wird, Druckkosten nachhaltig zu senken und zu variabilisieren.

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Myriam Käser, Leiterin Unternehmenskommunikation
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