Die NZZ-Mediengruppe weist für das Geschäftsjahr 2013 ein erwartungsgemäss rückläufiges Ergebnis aus. Dafür waren vor allem die sinkenden Erträge im Print-Werbemarkt sowie der sich generell verschärfende Strukturwandel von Print zu Digital verantwortlich. Das Unternehmen wird in den Jahren 2014 und 2015 in die Publizistik investieren, um neue Kunden zu gewinnen und weitere Ertragsquellen zu erschliessen.

Im 2013 wurde ein betrieblicher Gesamtertrag von 482,4 Mio. CHF erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von 36,5 Mio. CHF oder 7%, wovon jedoch 17,1 Mio. CHF auf den Wegfall der verkauften Tochtergesellschaften Calendaria AG und Prisma Medienservice AG zurückzuführen sind. 18,0 Mio. CHF tiefer fielen die Umsätze aus dem Print-Werbemarkt aus. Dagegen entwickelte sich der digitale Werbe- und Lesermarkt im Vorjahresvergleich mit einer Umsatzzunahme von 8% erfreulich, kann aber die Ertragseinbussen aus dem Printbereich nach wie vor nur teilweise kompensieren. Auch die Druckerträge wurden von der fortschreitenden Digitalisierung und damit verbundenen Marktüberkapazitäten beeinflusst, dank hinzugewonnenen Aufträgen sank der Umsatz mit 3% jedoch nur geringfügig.

Der betriebliche Gesamtaufwand reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 29,2 Mio. CHF beziehungsweise 6% auf 451,9 Mio. CHF. Auf die nicht weitergeführten Bereiche entfielen 15,6 Mio. CHF. Trotz Anpassungen der Kostenstrukturen resultierte das Betriebsergebnis mit 30,6 Mio. CHF um 7,4 Mio. CHF hinter dem Vorjahreswert. Dies schlug sich auch im Gruppengewinn nieder, der mit 24,9 Mio. CHF 6,0 Mio. CHF tiefer ausfiel als im 2012, wovon 1,4 Mio. CHF auf die nicht weitergeführten Bereiche zurückzuführen sind. Die Umsatzrendite reduzierte sich von 6,0% auf 5,2%.

Das Eigenkapital konnte im Geschäftsjahr 2013 weiter gestärkt werden und erhöhte sich von 418,4 Mio. CHF im 2012 leicht auf 422,1 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote stieg um 3,8 Prozentpunkte auf 74,2%.

Im Geschäftsjahr 2013 führte die NZZ-Mediengruppe die Segmentberichterstattung ein. Diese gliedert sich nach Märkten und umfasst die folgenden vier Segmente:

  • Medien NZZ:
    Die Entwicklung der Medien NZZ wurde im Berichtsjahr stark durch die rückläufigen Print-Werbeeinnahmen geprägt. Der Betriebsertrag sank 2013 um 4% auf 181,8 Mio. CHF. Der Print-Werbemarkt verlor 6,8 Mio. CHF und der Print-Lesermarkt 2,5 Mio. CHF gegenüber Vorjahr. Der digitale Werbe- und Lesermarkt legte dagegen um 1,5 Mio. CHF zu. Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte dank Effizienzsteigerungsmassnahmen und dem Drittkundengeschäft im Zeitungsdruck mit 11,0 Mio. CHF leicht über Vorjahr gehalten werden.
  • Regionalmedien:
    Das Geschäftssegment Regionalmedien wurde noch ausgeprägter durch den rückläufigen Print-Werbemarkt belastet, der gegenüber Vorjahr 11,2 Mio. CHF verlor. Dies betraf vor allem den Einbruch bei den Stelleninseraten. Dagegen führten die Einnahmen aus dem digitalen Werbe- und Lesermarkt (+1,1 Mio. CHF), aber auch die Lancierung der «Ostschweiz am Sonntag» zu einem Plus gegenüber Vorjahr. Der Betriebsertrag sank im 2013 um 5% auf 200,0 Mio. CHF. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 39% auf 10,5 Mio. CHF.
  • Digital:
    Auch die digitalen Medien – Radio- und Fernsehgeschäft, Rubriken und übrige Marktplätze – waren im Berichtsjahr vom harten Preis- und Angebotswettkampf betroffen. Bei den Rubriken und übrigen Marktplätzen wurden leichte Umsatzzunahmen realisiert, die regionalen Radio- und Fernsehwerbeeinnahmen blieben auf Vorjahresniveau. Der Betriebsertrag stieg im 2013 um 2% auf 46,7 Mio. CHF an. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank im Berichtsjahr vor allem wegen der noch nicht erreichten Ziele beim Ostschweizer Fernsehen um 8% auf 3,3 Mio. CHF.
  • Sonstige Geschäftsfelder:
    Die Eventtätigkeiten des Unternehmens entwickelten sich mit einer Umsatzzunahme von 11,6% sehr erfreulich, der Akzidenzbereich war in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld aber rückläufig. Insgesamt hat der Umsatz vor allem durch den Verkauf der Bereiche Zustellung und Kalender deutlich abgenommen. Der Betriebsertrag sank 2013 um 21% auf 72,9 Mio. CHF. Vom gesamten Umsatzrückgang von 19,1 Mio. CHF sind 17,1 Mio. CHF auf die nicht weitergeführten Bereiche Zustellung und Kalender zurückzuführen. Um diese bereinigt, konnte das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. CHF auf 5,7 Mio. CHF gesteigert werden.

Im Herbst vergangenen Jahres entwickelte die Unternehmensleitung eine neue Strategie für die NZZ-Mediengruppe, die der Verwaltungsrat im Januar 2014 verabschiedete. Der zufolge wird das Unternehmen in den kommenden Jahren antizyklisch rund 10 Mio. CHF in die Publizistik investieren. Ziel der Massnahmen ist es, über die Ausweitung der Produktepalette auf einer hochmodernen technologischen Plattform neue Kunden zu gewinnen und weitere Ertragsquellen zu erschliessen. Auch Akquisitionen in publizistiknahe Dienstleistungen sowie sprachregionale Expansionen sind Teil der Strategie. «Wir stellen uns dem Wandel der Medienwelt mit seinen rückläufigen Werbe- und Abonnementserlösen, indem wir in die Offensive gehen und in unser Kerngeschäft, die Publizistik, investieren», sagte der CEO der NZZ-Mediengruppe, Veit Dengler. Als ersten Schritt für eine verstärkte Präsenz im deutschsprachigen Markt wird die NZZ in Österreich ein Projekt für ein hochwertiges journalistisches Produkt lancieren.

Bevor diese strategischen Massnahmen zu greifen beginnen, rechnet die NZZ-Mediengruppe für 2014 mit einem sich weiter verschlechternden Umfeld. Sowohl die Einnahmen aus Werbung als auch die Zahl der Abonnenten im Printbereich werden voraussichtlich weiter zurückgehen. Entsprechend geht das Unternehmen für das laufende Jahr von rückläufigen Erträgen und einem deutlich schlechteren Betriebsergebnis aus, da sich auch die strategischen Investitionen zunächst negativ zu Buche schlagen werden.

Kennzahlen der NZZ-Mediengruppe

Kennzahlen der NZZ

Weitere Informationen

Bettina Schibli; Leiterin Unternehmenskommunikation
Telefon: +41 44 258 14 05, E-Mail: bettina.schibli@nzz.ch